Kriegsjahre

Stadt Athen Gewerbeausstellung, 1942, StANU

1942 Stadt Athen Gewerbeausstellung
Nationalsozialistische Propaganda­ausstellung im Hotel „Stadt Athen“ in der Augsburgerstraße 50 (heute Nähe Augsburgertorplatz).
StANU

Aufnahme vom Münsterturm Richtung Neu-Ulm vor der Zerstörung. StANU

Aufnahme vom Münsterturm Richtung Neu-Ulm
Im Bildzentrum die Häuser der Insel vor der Zerstörung, darüber die Petruskirche. Am oberen rechten Bildrand ist der Exerzierplatz mit der Ulanenlinde zu sehen. Heute befinden sich dort das Wiley und die Hochschule Neu-Ulm, die nach wie vor von den Kastanien­reihen umrandet sind.
StANU

Am 4. März 1945 wurde die Friedenskaserne dem Erdboden gleichgemacht. Lediglich das imposante Portal blieb stehen und wurde erst später abgetragen. StANU

Portal Friedenskaserne
Die Friedenskaserne wurde beim Angriff vom 1. März nicht getroffen. Um so stärker konzentrierten sich die Bombenabwürfe drei Tage später auf eben dieses Areal an der Maximilianstraße und den Bahnhof. Die Kaserne wurde dem Erdboden gleichgemacht. Lediglich das imposante Portal blieb stehen und wurde erst später abgetragen.
StANU

Meldekarte Jakob Lohrmann, Totalbomben­geschädigter, StANU, historische Meldekartei
Meldekarte Jakob Lohrmann, Totalbomben­geschädigter. StANU, historische Meldekartei

Jakob Lohrmann, Totalbomben­geschädigter
Im Bestand des Stadtarchivs Neu-Ulm befindet sich eine unscheinbare, aber sehr aussagekräftige Meldekarte. Nur wenige Angaben sind darauf zu finden. Sie erzählen die schicksalhafte Geschichte von Jakob Lohrmann. Er wurde 1865 in Bermaringen geboren und lebte während des Krieges in Ulm in der Gresenhofgasse 5. Nach dem Angriff auf Ulm am 17. Dezember 1944, bei dem sein Heim zerstört wurde, zog er am 11. Januar 1945 im Alter von 80 Jahren nach Neu-Ulm in die Bahnhofstraße zur Unter­­miete bei Karl Buck. Dort starb Lohrmann an den Verletzungen durch den Angriff vom 1. März.
StANU, historische Meldekartei

Ulmer Jungvolk, Augsburger Straße, ca. 1940
Das Ulmer/Neu-Ulmer Jungvolk bei einer Parade auf der Augsburger Straße (damals Hindenburgstraße). Am linken Bildrand eine Filiale des Lebensmittelgroßbetriebs Karl Gaissmaier an der Ecke zur Donaustraße. Am rechten oberen Bildrand ist noch die Kreuzigungsgruppe über dem Portal von St. Johann Baptist erkennbar. Rechts das Schokoladen- und Pralinengeschäft von Elise Daub und das Elektroinstallationsbüro von Hermann Steinle.
StANU, Welte

Ulmer Jungvolk, Augsburger Straße, ca. 1940, StANU, Welte

Kriegsjahre

Poterne 8

Blick vom Dach der Poterne 8 auf die Schützenstraße Richtung Innenstadt, 1951, StANU
Die Rückseite der Poterne von der heutigen Dammstraße aus gesehen. Das Wall­meisterhaus links existiert nicht mehr. Hier führt heute die Schützenstraße entlang, um 1900, StANU
Bauplan der Rettungsstelle aus dem Jahr 1938, StANU
Hinweisschild zu den nächstgelegenen Luftschutzräumen, 1943, StANU
Das rote Kreuz auf der Poterne an der Schützenstraße, 2020, StANU
Schriftzug „Rettungsstelle“ am Eingang zur Poterne, 2020, StANU

„In der Poterne 8 war unser Bunker. Wir wohnten als Bereitschaft von etwa 8 Mann dort im Bunker. Tagsüber haben wir gearbeitet und nachts wachten wir im Bunker. Auf den Betrieb und auf den Bunker gingen Brandbomben nieder. Zuletzt war im Bunker noch eine Flakbatterie und dadurch bekam dieser Bunker auch etwas ab.“
Josef Keller

Eine Poterne ist ein überbauter Gang in einer Festung zum gedeckten Übergang von Bereichen innerhalb der Festung, zu Anlagen vor dem Wall oder zum Zweck eines Ausfalls. Das langgestreckte Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert an der Schützenstraße wurde im Zweiten Weltkrieg zur Rettungsstelle umfunktioniert. Ein Grundrissplan aus dem Jahr 1938 zeigt den Aufbau der Rettungsstelle. Sehr systematisch wurden die Patientinnen und Patienten, getrennt nach Frauen und Männern, vom Zugang über den Vorhof auf der linken Seite durch die Gasschleuse in die Räume geführt. Ankleideräume und Duschräume (Brause) sind im Plan gelb umrandet. In den sechs darauf folgenden Räumen befanden sich Liege- und Warteräume sowie der Behandlungsraum. In den beiden diagonal stehenden Räumen in der Spitze rechts befanden sich ein Warteraum für den Abtransport (oben) und die Schleuse zum Ausgang (unten).

„Ein rotes Kreuz wurde auf das Dach des Krankenhauses und auf die Poterne an der Schützenstraße gemalt.“
August Welte

Dieses rote Kreuz ist auch heute noch zu sehen. Ebenso ist in der Laibung des Einganges der Schriftzug „Rettungsstelle“ noch gut lesbar. Im Plan ist ein Treppenaufgang eingezeichnet. Vermutlich befand sich im Obergeschoss bzw. auf dem Dach die Flakbatterie von der Josef Keller im Zitat oben spricht. Ein Foto aus dem Jahr 1943 zeigt ein Hinweisschild mit den nächstgelegenen öffentlichen Luftschutzräumen in der Poterne 8 und dem evangelischen Kirchplatz. Neu-Ulm hatte insgesamt vier öffentliche Luftschutzräume. Die zwei anderen befanden sich unter dem heutigen Rathausplatz und in der Kasernstraße, Ecke Maximilianstraße.